Kurze Einleitung zu Gorillas
Der Gorilla ist eins der meist bedrohten Tiere auf der Welt
und ist erst seit geringer Zeit genauestens erforscht. Im 20. Jahrhundert wurde
der Gorilla das erste Mal entdeckt. Die Forscher sahen in ihm eine schreckliche
und gewalttätige Kreatur, welche brutal und ohne Grund auf die Menschen los
geht. Dieser Gedanke prägte sich grundsätzlich durch das Aussehen des Gorillas.
Seine gewaltige Gestalt mit massiven, muskulösen Armen und ausladendem Kiefer
lassen diesen Gedanken nur zu gut begründen. Und nur aus diesem Gedanken
entschieden sich die Forscher zum Ausrotten des Gorillas. Sie griffen die Tiere
an und bekamen so die wahre Kraft des Riesen zu spüren. Jedoch handelt es sich
dabei nicht um ein willkürliches Angreifen, sondern um die Verteidigung der Familie.
Der Gorilla ist nämlich ein sehr friedliches und gar scheues Tier, welches in
einer Familiengruppe lebt. Erst viele Jahre nachdem der Gorilla zum ersten Mal
gesichtet wurde veränderte sich das Bild durch genaue Beobachtungen. Der
Gorilla ist die größte und stärkste heute lebende Affenart und gehört zu den
Menschenaffen. Zu seiner Nahrung gehören ausschließlich Pflanzen. Mit der
Nahrungsaufnahme beschäftigt sich der Gorilla bis zu 12 Stunden am Tag. Um
seine Nahrung richtig aufnehmen zu können, hat der Gorilla ein kräftiges Gebiss
und eine sehr ausgeprägte Kaumuskulatur, mit der er Blätter und kleine Zweige
zermahlen kann. Auch durch seinen mächtigen Schädel erscheint der Gorilla
manchmal grimmig oder gar gefährlich, doch diesen braucht er zum Kauen und auch
zum Kämpfen. Ganz im Gegensatz zu anderen Menschenaffen wandert und klettert
der Gorilla nur wenig. Trotzdem ändert eine Gorillafamilie ihren Schlafplatz
jeden Tag. Sie wandern durchschnittlich einen Kilometer pro Tag, was auch mit
ihrer Nahrung zu tun hat. Pflanzen
befinden sich generell immer im Lebensraum des Gorillas, deswegen ist eine
größere Entfernung nicht notwendig. Das
Leben des Gorillas ist ruhig, gemütlich und vor allem friedlich. Durch die
stätige Schlafplatzänderung und den immer neuen Nestern können sich keine
Parasiten im Nest fest setzen. Somit bleiben die Tiere sauber und gesund. Auch
die ständige Fellpflege durch andere Gorillas sorgt für Sauberkeit. Die Nester
der Gorillas werden auf dem Boden gebaut, da die Gorillas durch ihr hohes
Gewicht nur wenig auf Bäume klettern. Jede Gorillagruppe hat einen männlichen
Anführer, den man das „Silberrücken-Männchen“ nennt. Dieses Männchen lässt sich
durch sein hell-graues Fell am Rücken gut erkennen. Außerdem handelt es sich
meistens dabei um das kräftigste Tier. Alle anderen Tiere (meistens nur
Weibchen) haben eine eigene respektierte Stellung und haben alle die
Aufmerksamkeit des Silberrückens. Ein weiteres Merkmal für das friedliche
Zusammenleben der Gorillas ist das Imponiergehabe während einem Streit. Der
Streit kann ohne Verletzungen gelöst werden. Leider sieht die Zukunft der
Gorillas schlecht aus, da diese immer mehr aussterben und ihr Lebensraum
zerstört wird. Man unterscheidet zwischen Flachlandgorillas und Berggorillas.
Man geht davon aus, dass es ca. noch 13.000 Gorillas auf der Erde gibt. Davon
gibt es nur noch wenige Hunderte Berggorillas. Es muss ein Weg gefunden werden, um diese friedlichen und
eindrucksvollen Tiere zu schützen, sonst werden sie bald verschwunden
sein.
Viatu beim Schlummern |
Familienleben - Dian spielt mit Sohn Quembo |
Bei den Gorillas gibt es einen „Anführer“, der dafür
zuständig ist die Frauen zusammen zu halten, also eine Art Überwacher. Im Zoo
Frankfurt ist das der Gorillamann Viatu. Er wurde am 20.12.1998 im Zoo Basel
geboren, ist jetzt also 14 Jahre alt. Er ist seit dem Jahr 2008 im Frankfurter
Zoo. Die älteste Dame im Gehege ist Julchen. Sie wurde ca. 1964 In der Wildnis
gefangen und ist seit 1966 im Zoo Frankfurt untergebracht. Shira ist eine, am
28.04.2004 geborene Gorilladame, die 2011 in den Zoo Frankfurt kam. Rebecca
wurde am 01.09.1982 im Zoo Krefeld geboren und ist seit 1990 im Zoo Frankfurt.
Seit dem 10.07.2012 hat sie eine kleine Tochter, mit Namen Sawa. Sie ist der
jüngste Gorilla im Zoo. Die Gorilladame Dian wurde am 04.01.1989 im Zoo Arnheim
geboren und ist 6 Jahre später in den Frankfurter Zoo gekommen. Ihren Sohn
Quembo hat sie am 20.12.2010 zur Welt gebracht.
Die Gorillas leben in zwei Gehegen, die durch zwei überirdische Gänge verbunden sind. Die Gehege sind relativ groß. Die Decke aus einer Art Netz ist so hoch angebracht, dass die Gorillas an den Steinwänden hochklettern und in einer angenehmen Höhe an den Seilen turnen können. Die Steinwände haben kleine Vorsprünge auf denen die Affen sitzen können. Darunter befinden sich Höhlen, in denen sich die Gorillas gegebenenfalls zurück ziehen können. An den Wänden sind sogenannte Gitternester angebracht und zwischen den Seilen war eine Art Hängematte befestigt. Dort ruhen sich die Gorillas aus oder beobachten das Geschehen im Gehege. Zwischen den Seilen gibt es Baumstämme und Äste, die ebenfalls zum Klettern und Sitzen gedacht sind. Der Boden des Geheges besteht aus Erde und größtenteils aus feuchtem Rindenmulch. An manchen Stellen ist auf dem Boden Holzwolle verteilt. Das Essen liegt im Gehege verteilt auf den Baumstämmen oder auf dem Boden.
2. Verhaltensäußerungen
Da sich die Gorillas in der Zeit, in der wir sie beobachtet
haben, nicht durch Lautäußerungen verständigt haben, lässt dies vermuten, dass
sie durch Mimik und Gestik mit den anderen Tieren kommunizieren. Aufgrund der
kurzen Beobachtungszeit und der Distanz zu den Tieren ließen sich Mimik und
Gestik der Tiere allerdings nicht besonders gut erkennen.
3.
Aktivitäten
Einzelverhalten
Durch das
Beobachten der Tiere fiel uns auf, dass sie sich während dem Essen nicht unbedingt
hingesetzt haben, sondern auf allen Vieren gestanden und mit einer Hand das
Essen zum Mund geführt haben. Diese Position ist auf dem folgenden Foto sehr
gut zu erkennen.
Natürlich
könnte auch der Grund für das Essen im Stehen bei Rebecca sein, dass sie ihr
junges Sawa die ganze Zeit über auf dem Rücken getragen hat. Damit sie Sawa
nicht absetzten musste, lässt sich vermuten, dass sie deshalb im Stehen die
Nahrung zu sich genommen hat.
Zudem ist
uns aufgefallen, dass die Gorillas ziemlich häufig aber dafür immer nur für
eine relativ kurze Zeit fressen. Sie bewegen sich durch das Gehege, essen etwas
von dem Gemüse und laufen dann weiter.
Auch haben
wir einen der Gorillas, Viatu, dabei beobachtet, wie er Essen immer ein Stück
vor sich geworfen hat, um es dann nach einigen Schritten wieder aufzuheben.
Möglicherweise ist es für die Tiere einfacher sich vorwärtszubewegen, wenn sie
nichts in einer Hand halten.
Tragen sie
allerdings während dem Laufen doch etwas mit sich herum, laufen die Gorillas auf
dem Mittelglied der Finger.
Der aktivste
der Gorillas war der noch junge Quembo. Dieser verhielt sich nicht wie der Rest
der Tiere eher ruhig, sondern schwang an den Seilen, die sich durch das Gehege
zogen umher, kletterte an den Baumstämmen hoch
und hangelte sich am Netz entlang, das oben über der Glasscheibe das
Gehege begrenzte. Dort riss er von einem Baum Blätter ab ohne diese weiter zu verwenden
und klopfte später unten an die Glasscheibe, als einige Besucher dort standen.
Die Seile benutzte er zudem nicht nur um sich daran entlang zu hangeln, sondern, wie es auch andere der Gorillas taten, um sich beim Sitzen daran festzuhalten, was für sie demnach eine bequeme Position zu sein schien.
Die Seile benutzte er zudem nicht nur um sich daran entlang zu hangeln, sondern, wie es auch andere der Gorillas taten, um sich beim Sitzen daran festzuhalten, was für sie demnach eine bequeme Position zu sein schien.
Des Weiteren
konnten wir bei einigen der Gorillas sehen, dass sie über längere Strecken
etwas von der Holzwolle mit sich herum trugen und diese dann anschließend oft in
eines der Gitternester gelegt haben und sich danach selbst hineinsetzten. Das
ließ uns vermuten, dass sie die Nester als ihre Ruhe- bzw. Schlafplätze nutzen
und sich diese mit der Holzwolle bequemer machen.
Die Gorillas
setzten sich dabei entweder auf die Nester oder legten sich mit dem Rücken nach
unten hinein.
Die Affen
schienen von den etwas höher angebrachten Nestern das Geschehen im Gehege zu
beobachten, was sich auch erkennen ließ, wenn sie sich an anderen Orten
befunden haben. Viatu beispielsweise erweckte den Eindruck, als würde er von
einem Ort zum nächsten ziehen, um alles aus verschiedenen Perspektiven zu
beobachten. Er saß dabei einmal oben in einer Gabelung eines Baumes, auf den
Felsen oder auch unter den Felsen, vielleicht um sich selbst dem Geschehen zu
entziehen. Über Viatu haben wir durch die Führung auch erfahren, dass er sich
die Anerkennung der anderen Gorillas erst erkämpfen musste, da er noch sehr
jung war, als er aus einem anderen Zoo nach Frankfurt kam. Es könnte natürlich
auch sein, dass sich der übergeordnete Gorilla immer etwas zurückhält, wobei
wir erfahren haben, dass dieser unter dem Rest der Tiere für eine Ordnung
sorgen soll.
Zuletzt ist
uns noch aufgefallen, dass die Gorillas zum Urinieren nach oben kletterten oder
zumindest auf einen Baumstamm stiegen, aber nie unten auf dem Boden blieben.
Sozialverhalten
Während unserer
doch recht kurzen Beobachtungszeit konnten wir nicht besonders viel über das
Sozialverhalten der Gorillas erfahren. Feststellen konnten wir aber wie eben
schon beim Einzelverhalten genannt, dass sie sich untereinander genau zu
beobachten scheinen, jedoch eher weniger in körperlichen Kontakt miteinander
traten. Eine Ausnahme war dabei Quembo, der in Interaktion mit einem der
Weibchen trat, wahrscheinlich mit seiner Mutter Dian. War es seine Mutter,
lässt sich vermuten, dass es ein spielerisches Verhalten war, aber es könnte
selbstverständlich auch eine kurze Rangelei gewesen sein. Wie auch schon
genannt, trug Rebecca ihr Junges Sawa während der gesamten Zeit auf dem Rücken,
was zeigt, dass sie ihr Kind schützt und dafür sorgt, dass es nicht alleine
ist, weil es ihr zum Beispiel nach einiger Zeit nicht mehr folgen könnte.
von Dajana Komp, Sonja Dörfer, Sandra Hellmann, Arabela Abenza
von Dajana Komp, Sonja Dörfer, Sandra Hellmann, Arabela Abenza
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